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Etwas zum Nachlesen

Im Jahr 1832 erreichte die Pferdebahn, von Budweis ausgehend, den Raum Linz. Sie gilt als die erste, dem öffentlichen Verkehr dienende Schienenbahn auf dem europäischen Kontinent. Anfang und Endstelle war vorerst nur der Markt Urfahr am linken Donauufer, der ab 1882 zur Stadt erhoben und 1919 mit der rechtsufrig gelegenen Stadt Linz, der einstigen Residenz und Reichshauptstadt, vereinigt wurde.

Während für die Betriebsführung einer Pferdebahn Einrichtungen wie Sattlereien Wagnereien, Schmieden, Bahnwirtshäuser für Kutscher und Transportknechte, Pferdestallungen mit Heu und Hafermagazinen, Wagenremisen und ähnliches erforderlich war, so wurden spätestens ab dem Jahr 1854, als der Dampfbetrieb auf Teilabschnitten dieser Bahn aufgenommen wurde, Anlagen zur Pflege, Versorgung und Reparatur von Lokomotiven und zur Lagerung der Betriebsstoffe innerhalb des Bahnhof Areales angesiedelt. Sie entstanden im Linzer Stadtgebiet im Gleichklang mit der Entwicklung der Lokomotiven. Als Folge dieser Entwicklung und mit dem Ausbau und der Vergrösserung der Bahnanlagen wurde das "Heizhaus" als eigene Organisationsform geschaffen.

Als im November 1858 die k.k. privilegierte Kaiserin Elisabeth Bahn die heutige Westbahn von Wien nach Linz eröffnet wurde, war neben der schmalspurigen Pferdebahn (Spurweite 1106 mm) inzwischen über Linz hinaus bis Gmunden (1836) vollendet auch die Normalspur etabliert. Später wurden von Linz aus normalspurige Eisenbahnstrecken in viele Richtungen des Landes gebaut. So 1859 nach Lambach, mit Anschluss in Salzburg (1860) an das bayrische Netz, anstelle der schmalspurigen ehemaligen Pferdebahn, die seit 1854 auf Lokomotivbetrieb umgestellt war. 1873 folgte die Verbindung nach Gaisbach-Wartberg, um den Anschluss an die schon bestehende Bahnlinie St. Valentin Budweis zu erhalten, 1881 die Eröffnung der Kremstalbahn, vorerst bis Micheldorf, mit Weiterbau als Pyhrnbahn bis Selzthal (1906) und schliesslich 1888 die Mühlkreisbahn Urfahr Aigen Schlägl, die ab Ende 1900 über die Donaubrücke mit dem Linzer Bahnhof verbunden wurde. Ab 1872 waren zwischen dem Personenbahnhof Linz, dem heutigen Hauptbahnhof, und der Hauptwerkstätte, zwei zweigleisige, je acht Stände umfassende Langheizhäuser mit den dazugehörenden Lagerflächen und Nebengebäuden, angesiedelt, die neben dem Heizhaus Urfahr, der "Heizhausleitung Linz" unterstanden.

Linz an der Donau war bedeutender Eisenbahnknoten geworden, so dass der Personenbahnhof den rasch ansteigenden Verkehrsbedürfnissen zu Beginn des 20. Jahrhunderts nicht mehr gewachsen war. Um 1900 wurden Planungen zum Neubau eines Heizhauses mit einer achtgleisigen Remise und Werkstätte am Personenbahnhof getroffen, die einen neuen Standort in Oberlinz, westlich des Hauptbahnhofes, vorsahen etwa dort, wo heute die Waldeggstrasse die Westbahntrasse überbrückt. Diese Pläne kamen aber nicht zur Ausführung.

Als Vorstufe zur Bahnhofserweiterung erfolgte dann im Jahr 1912 im Osten der Stadt, nahe dem Einserturm an der Wiener Reichsstrasse, der Spatenstich zum Bau des neuen Heizhauses und anderer Bahnanlagen des Personenbahnhofes. 1919 wurden der Verschiebebahnhof Linz West und ein Jahr später das neue Heizhaus und der neue Frachtenbahnhof in Betrieb genommen. Auf dem Personenbahnhof war aber noch jahrelang alles beim Alten geblieben, da infolge der schwierigen Finanzlage erst 1933 mit dem Umbau begonnen werden konnte. Am 1. September 1919 wurde die der Staatsbahndirektion Linz unterstehende Heizhausleitung Linz aufgelöst. An ihrer Stelle wurden zwei neue Heizhausleitungen eingerichtet, die Heizhausleitung Linz 1, für den Schnell- und Personenzugsdienst mit dem Heizhaus am Personenbahnhof und der Heizhausnebenstelle Urfahr während die Heizhausleitung Linz 11 für den Güterzugdienst zuständig war. Sie war im Güterzugheizhausam neuen Güterbahnhof Linz, dem heutigen Standort im Industriegebiet, an der Raimundstrasse, angesiedelt. Der Heizhausleitung 11 war auch das Heizhaus St. Valentin angeschlossen. 

Ende 1930 wurde die Verwaltung der beiden Heizhausleitungen zusammengeführt. Ab 1931 gab es wieder nur die" Heizhausleitung Linz" mit den Linzer Heizhäusern und weiteren Heizhausnebenstellen von St. Valentin bis Passau und Summerau. Die Heizhausanlagen am Personenbahnhof erhielten fortan die Bezeichnung Remise 1, die am Güterbahnhof Remise 11.

Erst im Zuge der 1933 begonnen Umgestaltung des Personenbahnhofes, die 1939 mit Errichtung der Inselbahnsteige seinen Abschluss fand, wurden zwischen 1931 und 1938 alle Linzer Heizhäuser am heutigen Standort an der Raimundstrasse der zuvor baulich vergrössert werden musste zentralisiert. Am 7. Januar 1938 war die Zusammenlegung der bisher für den Personenzugs und Güterzugsdienst getrennten Linzer Heizhäuser in eine einzige grosse Zugförderungsdienststelle vollzogen.

Das Heizhaus am Standort Raimundstrasse (zwischenzeitlich Reichsbahn Betriebswerk und Zugförderungsleitung und letztendlich als Traktions und Technischer Service Standort bezeichnet) wurde mehrmals dem Bedarf angepasst. Nach schweren Kriegsschäden wurde es wieder aufgebaut und mehrmals zuletzt 1974 bis 1980 in vielen Teilen modernisiert. Im Hinblick auf eigene Triebfahrzeuge und führer war es lange Zeit das grösste seiner Art bei den ÖBB. Durch seine zentrale Lage wird es heute von vielen fremden Fahrzeugen frequentiert. Zwei markante Rundheizhäuser mit Drehscheiben, Betriebsgebäuden und Werkstättenanlagen in ihren Grundzügen aus den Jahren 1919/20 stammend blieben bis zum heutigen Tag bestehen. Mit den Jahren vollzog sich jedoch ein gewaltiger Wandel in der Traktionsstruktur: von den pflegeintensiven und betriebsstoffaufwendigen Dampflokomotiven, deren Feuer in Linz Ende 1975 erloschen sind, hin zur Diesel und zur modernen, elektrischen Traktion. Er brachte eine völlige Neuorientierung mit sich. Grosse Freiflächen und auch Gebäudeteile die früher ausschliesslich der Behandlung und Versorgung von Dampflokomotiven dienten, liegen seit Jahrzehnten nahezu ungenützt oder wurden anderen Zwecken zugeführt. Dank der modernen, wartungsarmen Triebfahrzeuge änderten und reduzierten sich auch die Arbeitsprozesse der angeschlossenen Betriebswerkstätte auf ein Minimum. Die zur Zeit beanspruchten Raumflächen (TR und TS) betragen an diesem Standort zuletzt 8828 M2 für 70 Elektro und 29 Diesellokomotiven und 378 Trjebfahrzeugführer (Stand Januar 2001).                         

Der Traktionsstandort Linz, einschliesslich der angeschlossenen Technischen Servicestelle, (ehemalige Zugförderungsleitung Linz) mit seinem 70000 M2 grossen Areal, Ecke Raimundstrasse, Heizhausstrasse, im Linzer Industriegebiet gelegen, wird bis Ende 2002 aufgelassen.